...das Paradies ist noch nicht verloren

Doppelstandards werden praktiziert: Davis

Saturday December 09, 2006

Der in Fidschi geborene australische Journalist Graham Davis hat den australischen Aussenminister Alexander Downer wegen seiner Doppel-Moral, welche passiven Widerstand gegen den Putsch der letzten Woche ermuntert, kritisiert

Davis beschreibt den abgesetzten Polizeikommissar Andrew Hughes als "parteiisch und geblendet vom Licht der Oeffentlichkeit".

In einem Artikel publiziert in der Zeitung "The Australian" sagte Davis, dass Fidschi ein Rätsel für australische Diplomaten und Journalisten sei.

Er sagte, dass Australien seine Politik im Pazifik neu beurteilen müsse. "Mao Tsetungs berühmter Spruch, dass der Power aus der Kanonenlauf komme wird für Fidschi nicht anders sein; Bainimarama kann diesen Power eine lange Zeit fortführen. Oeffentlich seinen Sturz zu ermuntern, wird dazu führen, dass Australien seinen Einfluss auf lange Zeit einbüsst".

"Ein Diktator? Zur Zeit sicherlich. Aber China ist auch eine Diktatur. Wann hat Downer das letzte Mal dort um passiven Widerstand geworben? Australien sollte die Demokratie in Fidschi unterstützen. Es muss sich wirklich mehr bemühen, Fidschi zu verstehen".

Er hinterfragte die Kommentare von Hughes und wunderte sich ob '"the toughness of the man the locals had dubbed James Bond didn't go much past shooting his mouth off".

"Hughes hat einen Volksaufstand gegen den Militärchef, Frank Bainimarama, vorhergesagt". Ich hoffe, dass der Aufstand ohne Gewalt abläuft, aber meine Angst bleibt, dass diese Häuptlinge und Jugendlichen mehr und mehr verärgert werden wegen dem, was er tut; realistisch ist dies eine Möglichkeit", sagte er ABC Television, 'The 7.30 Report'.

"Aber die Kommentare von Hughes liessen viele in Fidschi nach Worten suchen. Denn er fuhr fort, über den Militärchef zu sagen: 'Alles, was er finden wird, ist Widerstand...Ich kann deutlich erkennen, dass der Widerstand wächst. Der Entschluss, diesen Typ zu überwältigen, ist zu schön um wahr zu sein".

"Waren dies die Kommentare eines unparteiischen und verantwortungsbewussten Chefs einer Sicherheisbehörde. Oder war die klare Parteinahme des Polizeichefs ebenso geblendet vom Licht der Oeffentlichkeit wie die des Mannes, welchen er als 'geistig verwirrt' bezeichnet, Bainimarama?"

Davies sagte, dass bis zu seiner formalen Absetzung Hughes glaubte, er habe von Cairns - wohin er geflohen ist, als in Suva die Dinge zu heiss wurden - aus 'das volle Kommando über die Polizie in Fidschi'
Davis said until he was formally sacked on Wednesday, Hughes had been "in full command" of the Fiji police from Cairns, where he'd fled when things in Suva got too hot.

Hughes hatte gesagt, er habe beschlossen, früher Ferien zu machen, nachdem er explizite Todesdrohungen gegen sich und seine Familie erhalten habe.

"Dabei hatte er bereits Asyl in der speziell abgesicherten Liegendschaft des australischen Hochkommissariats in Suva genommen und war damit gewissermassen sehr viel mehr beschützt als seine Kaderpolizisten, welche auf ihren Posten bliebe. Bis zu seiner Flucht ins Exil hat der Australier einen Traumlauf in der öffentlichen Ansicht gehabt."

Aber, sagt Davies, Hughes sei nicht alleine. "Aussenminister Alexander Downer hat diese Woche für Australien Freunde verloren durch seine Ermunterung, dem Putsch zivilen Ungehorsam entgegenzuleisten.

"Ich denke nicht, dass öffentliche Beamte mit dem Commodore und dem Militär zusammenarbeiten sollten", erklärteDowner im australischen Parlament. "Ich denke, sie sollen gegen das Regime passiven Widerstand leisten".

Davies fährt fort: "Australien bedient sich ganz klar Doppelstandards gegenüber solchen Vorkommnissen, basierend auf der Grösse und der relativen Wichigkeit eines bestimmten Landes. Warum zum Beispiel haben wir nicht die thailändische Bevölkerung aufgerufen, beim diesjährigen Putsch gegen Premierminister Thaksin Shinawatra Widerstand zu leisten?"

"Die normale diplomatische Demarche unter solchen Umständen wäre, Bedauern auszusprecen, zu sagen, es sei eine interne Angelegenheit und die Hoffnung anzudeuten, dass sich die Angelegenheit friedlich und schnell löse. Aber nicht im Falle von Fidschi."

"Dies ist der vierte Putsch innerhalb von 20 Jahre, aber der erste, bei welchem Australien zivilen Widerstand anregte. Warum waren solche Aufrufe nicht bei den zwei Putschs, welche Sitiveni Rabuka in 1987 und dem Putsch von George Speight in 2000 erfolgt? War es, weil es Putsche gegen Inder-dominierte Regierungen waren und Australien Angst vor einem rassistischen Blutbad hatte?

"Eine mehr einleuchende Erklärung für einen wutschnaubenden Ausseminister ist Frustration, dass sich Australiens Bemühungen, die Vorkommnisse in Fidschi zu beeinflussen, nicht ausgezahlt haben. Die Politik der Regierung, sich aktiv in die Geschäfte der Nachbarstaaten einzumischen hat bereits ziemlich verfahrene Resultate in Osttimor und den Solomoneninseln produziert und hat politische Führer entfremdet, wie zum Beispiel Papua Neugineas Michael Somare".

"Jetzt, da die Politik des starken Supports für die abgesetzte Regierung von Qarase zum Vorschein gekommen ist, wäre es Zeit, die Weisheit, eine bestimmte Seite - speziell eine so verworrene - zu unterstützen, zu hinterfragen. Konstitutionelle Nettikeiten und Reden von der Aufrechterhaltung des Rechtes, haben die wirklichen Gründe für die Krise in Fidschi begraben.

"Speziell aufstossend ist die plötzliche Erhebung des abgesetzten Premierministers Laisenia Qarase zum Märtyrer in den Pantheon der Demokraten. Dies ist der Mann, welcher zuerst durch den Putsch im Jahre 2000 an die Macht kam, welcher letzteren als 'Plan Gottes' bezeichnet hat und welcher mal gesagt hat, dass die Demokratie in Fidschi auf einer 'gefährlichen Täuschung' basiere indem man annehme, dass alle Einwohner gleich seien."

Davis sagte, dass Bainimarama, welcher nach Verurteilung Speights Qarase den Job als Premierminister zutragen hatte, lange zugewartet hatte, so lange als die gemeinsamen erarbeiteten Uebereinkommen nicht erodiert waren.

"Mit zunehmender Frustration hat Bainimarama eine Parade von verurteilten und beschuldigten Putschisten als Minister in Qarases Kabinett einziehen sehen."

"Aber als Qarase darauf aus war, den Leuten, welche in Speights Putsch involviert waren, Amnestie zu gewähren, das war dann schon zu viel für den Militärchef, welcher nur mit Mühe mit seinem Leben nach einer Meuterei davonkam.

"Sowohl Downer und Hughes haben keine Erklärung geliefert, was den letzten Putsch produziert hat. Und wo ist die Entschuldigung von Downer, welcher dem abgesetzten Präsidenten und hohen Häuptling Ratu Josefa Iloilo vorgeworfen hat, eine Schande zu sein, weil er angeblich Bainimarama unterstütze - obschon er dies gar nicht tat? Während Australien also so stark die Schönwetter-Demokraten in Fidschi unterstützt, riskiert es die Entfremdung von grossen Teilen der Bevölkerung dort"

"Viele fragen sich, warum Australien weniger resolut war, als Mahendra Chaudhry als Premierminister nach dem 2000 Putsch abgesetzt wurde. Wenn Demokratie und Gesetz so absolute ist wie Canberra behauptet, sollte Chaudhry nicht wiederinstalliert werden, nachdem das Gesetz wieder restauriert wurde?"
 

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