...das Paradies ist noch nicht verloren

Bulaman Blog - Januar 2007

31. Januar 2007, gegen 19:30

Also haben sich wieder plus 30 Menschen mehr in Fidschi mit dem HIV-Virus angesteckt.

Für mich eigentlich ein Super-Ergebnis. Denn - und ich spreche dann halt nur für Suva - dort wird halt wirklich umhergebumst. Ein Kondom? Wer vom weiblichen Geschlecht fragt danach.

Das Grundübel ist aber der Alkohol. Je mehr, desto schlüpfriger. Das ist die Devise. Es fängt an beim ersten Bier im "Traps". Dann vielleicht noch im "Mad Dog Cafe" einen reintrun. Dann geht man in die Disco. Diese schliessen halt dann mal nach Mitternacht - früher meist eher gegen vier oder fünf: war schon damals illegal, aber das "Birdland" hatte fast immer offen bis in die Frühe - Polizisten waren eher selten im Club.

Nach etlichem Alkoholkonsum sind dann halt viele Fidschi-Girls 'sexually aroused", also sexuell empfänglich. Und die Jungs nehmen dies wohlwollend zur Kenntnis und verfahren danach in ihrem - oder beider - Sinne.

Ich gehe so weit zu sagen, dass zu dieser Zeit die Beteiligten ziemlich angeheitert, wenn nicht gar besoffen sind.

Wer denkt dann noch an Verhütung?

Die Fidschi-Männer - und das sind nicht nur die eingeborenen Fidschianer, sondern auch die eingewanderten Inder, Chinesen, Halbeuropäer, Europäer, Touristen etc. - denken nur noch an eins.

Verhütung? Nein danke! F***k!

Und so nimmt der Reigen einen weiteren Lauf.

Kann das Gesundheitsministerium Hilfe leisten. Ja, wenn es schon zu spät ist.

Wahrscheinlich fällt das Ganze aber auf die Eltern der Teens zurück. Denn die entscheiden ja schliesslich, wo ihr Sohn bzw. ihre Tochter am Abend hingehen.

Kommt hier aber ein weiteres Problem: Wer reguliert den Yaqona- und/oder Alkoholkonsum der Eltern? Der Staat?

Food for thoughts


30. Januar 2007, abends

Bin ich froh, dass Nasir Ali wider in der Polizei ist! Er wurde ja suspendiert, weil er vielleicht die Hintermänner hiner dem Agriculture-Skandal aufdecken wolte.

Für die deutschen Besucher: bei diesem Skandal geht es immerhin um 200 Millionen Fidschi Dollars (ca. 120M Euro).

Hier müsste also sei langem "aufgeräumt" werden. Nur, bis heute wurde nichts wirklich gefunden.

War noch in Fidschi, als das "Suncourt" in Nabua in Flammen aufging. Dachte damals, gut, denn jetzt sind die letzten Belege von illegalen Transaktionen beseitigt.

Dass jemand diesen Acriculture-Scam nochmals vornimmt: Hut ab!


28. Januar 2007, nachmittags

Kürzlich sah ich doch voll das Poster eines neuen Clubs in Zürich. Heisst Ganesh. Da hätten sicher ein paar Leute in Fidschi Freude daran.

 

24. Januar 2007, 19:00

Ja, ich weiss. Bin faul gewesen. Vielleicht ist auch ein solch umfangreichtes Unterfangen nicht in der Freizeit zu machen.

Aber heute muss ich einfach diese E-mail reinstellen. Leider ist sie auf englisch, aber macht ja nichts - Ihr könnt es lesen:

I am very worried at the way things are proceeding at the political level... today i saw first hand how military handles things: my 2 boys were down with fever so I took a drive home around midday; on my way back to office, i saw 3 military vehicles (rented 4wds) speed up and stop in front of a house with 6 to 8 soldiers jumping out, some trying to break the gate and others climbing up the fence... I stopped, out of curiosity... they got hold of 2 chaps - mid to late 30's, and started punching them. I got off the car and went across the road where they were; one of the chaps was picked up and thrown over the fence into another person's compound... then i heard the soldiers asking: 'where is the marijuana? why did you throw it over? find it'.. and kept fisting him... then they brought these two chaps - both Indian Fijians i recognised then - with thoroughly bloodied faces, and threw them in the trunk of the pickup, and continued fisting and booting them... this continued for a good 10 minutes or so....

I was struck and divided in what to do - the brutality of the soldiers has no place in fiji - and if they have it their way, fiji will become nothing but a military dictatorship with no respect of human rights.. But then, with equal force in my mind was the fact that waiyavi has been infested with drug problems; its so severe that the cops have not been able to even start arresting it... i knew that moment that the soldiers would have sent a strong message through the community that drug peddling is not to be tolerated and would be dealt with with strong arms... The speed with which the soldiers got the chaps in and admit that they were peddling drugs, coupled with the sheer brutality - what position ought one to take when confronted with this conflict between human rights values and the continuing deterioration of fiji into a squalor?

I kept my silence that moment - the soldiers looked at me; whether for this reason or not, a younger one kept saying 'rauta' to the 3 who were beating these two chaps..

There must be a way out of this.....It is unfortunate that the academic community here is not addressing this issue head on....


18. Januar 2007, 18:50

Eine Korruptionskommission soll erstehen, liest man auf Fijilive. Das wäre ja wirklich wünschenswert. Ob das ein echter Beitrag zum Problem der Korruption ist, bleibt abzuwarten. Denn VIELE, VIELE haben direkt oder indirekt von Korruption profitiert. Und wer will sich schon selbst anklagen?

Ebenfalls fiel mir heute auf, dass anscheinend wieder die CEOs der Ministerien auf den Rang von Permanent Secretaries zurückgestuft werden sollen. Das Unterfangen der SDL war damals lobenswert: man wollte nicht mehr nur Beamte, sondern Managers. Die Saläre wurden für die neuen CEOs stark angehoben. Ich bin sicher, ein CEO verdient mindestens F$ 85000 (CHF 63000). Für Fidschi ein Fürstensalär.

Ich habe schon mal 1993 dem damaligen Premierminister, Sitiveni Rabuka, geschrieben, dass wir hier in der Schweiz "nur" 7 Ministerien hätten. Dies mit - damals - fast 7 Millionen Bürgern.

Fidschi hat 800000 Einwohner. Soll also das Land wirklich 25 Minister oder mehr brauchen?

Eigentlich braucht es aus taktischen Gründen nur 14 Minister, nämlich wegen den 14 Provinzen in Fidschi. Käme eine zu kurz, würde wieder das Wehklagen anfangen.

Es wäre aber durchaus möglich, die Ministerzahl drastisch zu verkleinern und den Top-Beamten in den Ministerien und Departments mehr Eigenständigkeit zuzugestehen.

Denn ein aus der britischen Kolonialzeit stammendes Relikt wie der "Oeffentliche Beamtenkommission" (public service commission - PSC) hat sich selbst überlebt.

Ob Poseci Bune den politischen Willen aufbringt, seine PSC selbst zu entmachten, bleibt dahingestellt.

Sollte er es machen, werden eh die Gewerkschaften auf die Barrikaden klettern.


17. Januar 2007, 17:40

Oilei, nun hat es also doch mal Herrn Sami vom Sugar Cane Growers Council (SCGC) erwischt. Er wurde von der Interimsregierung entlassen. Eigentlich möchte ich fast sagen: gut so. Denn von 1999 bis 2000 habe ich noch ein paar Aufträge für den damaligen Chef des Councils, Grish Maharaj, ausgeführt. Wir installierten damals eine integrierte Buchhaltungslösung von SBT, geschrieben in Microsoft FoxPro (damals noch die alte non-Visual FoxPro Version). Die Software wurde und wird  auch heute noch mit Source-Code geliefert, ein wirkliches Plus.

Kaum wurde Grish (ein Mann der National Farmers Union - NFU -, also damit ein Ableger der sozialistischen Fiji Labour Party - FLP) abgewählt, fing der Kampf um seine Nachfolge an. Herr Sami gewann. Er ist Parteimitglied bei der National Federation Party, einer sehr indischstämmig-orientierten Partei. Also einem Erzrivalen von der NFU/FLP.

Kaum hatte er das Zepter bei dem SCGC übernommen, muss anscheinend die Software verschwunden sein. Denn bis 2004 erhielten wir niemals mehr einen Auftrag dieser Organisation.

Mit Zucker lässt sich in Fidschi immer noch Politik machen. Und darum wird der Chefsessel wohl auch in Zukunft politisch umkämpft werden.

Leid tun können uns nur die Zuckerrohrbauern. Denn der - bis heute noch subventionierte - Zucker verliert auch in Zukunft an Wert.

Vielleicht sollte man sich mehr auf den Aussteig aus dem Zuckerrohranbau konzentrieren als in Flügelkämpfe zwischen Parteien.


16. Januar 2007, 18:45

Die Justiz in Fidschi ist anscheinend immer noch intakt. Denn heute wurde der neue Oberrichter, Anthony Gates, eingeschworen. Dieser war an etlichen Prozessen und Urteilen bezüglich des 2000-Putsches beteiligt.

Meiner Meinung nach ein ebenfalls integrer Mann. Welcher bereits mehrmals leiblich bedroht wurde.

Man sollte solche Leute hochhalten. Denn wie auch immer sie urteilen, irgendeiner Partei oder Individum gefallen die Urteile nicht.

Das sollte auch so sein.

Aber wir alle sollten unseren Hut nehmen von einem Mann, welcher für ein eher mickriges Salär die Rechte in Fidschi obhält.

Die grosse Frage ist natürlich die: darf Gates, wenn er jetzt seine Beglaubigung durch die Militärs entgegengenommen hat, über Gerichtsverfahren gegen die derzeitige Regierung entscheiden? Knifflig, nicht?


15. Januar 2007, nachträglich

Gut, dass die Armee mal aufräumt mit den illegalen Geschäften, welche Alkohol nach Ladenschluss unter, über und hinter der Theke verkaufen. Ich bin selbst schuldig, ab und zu deren Dienste in Anspruch genommen zu haben. Man geht aus einem Club am Samstagmorgen um zwei in der früh, möchte noch eine Party steigen lassen. Nur wo? Das kann man leicht klären. Aber wo bekommt man den Booze? Jeder Depp in Suva weiss, wo man die Flaschen auch in der Nacht kaufen kann. Mit einigem Mehrwert, denn die Verkäufer laden leicht 50% des normalen Preises auf diese illegal verkauften Flaschen.

Bereits nach dem 2ten Putsch 1987 lernte ich das wohl berühmteste Outlet, Sunia Cama, in Toorak kennen. Er ist ein früherer Boxer. Sein Laden ist 24 Stunden und 365 Tage geöffnet. Heftige Preise. Beim 3ten Putsch sah ich sogar, wie ein Taxi bei seinem Shop die - vermutlich - vorher gestohlenen Alkoholkisten aus den Shop-Einbrüchen während des Tages ausgeladen wurden.

Natürlich kann ein solches illegales Verhalten nicht ohne Schutz durch die Polizei passieren, da bin ich sicher. Irgendwelche Polizsten drücken wahrscheinlich gegen Geld ein Auge zu. Aber dass Sunia seit fast 20 Jahre unbehelligt wurde - oder alle Gerichtsverfahren sind im Sand verlaufen, weil irgendwelche Beweise "verloren" gegangen sind - ist sogar für Fidschi-Verhältnisse extrem.

Auch in der Nähe, wo ich wohnte, gibt es ein solcher Shop. Er ist an der Moti-Street. Der Typ hat mal 20 Rappen von meinem damals kleinen Sohn ergaunert. Deshalb hätte ich auch noch heute ein Hühnchen mit ihm zu rupfen.

Ihm gegenüber war übrigens damals das Haus von Bobby. Er dealt in Marihuana. Die Armee hatte sogar mal im Jahre 2000 ein Zelt gegenüber aufgestellt. Und seinen Minishop von dort immer überwacht. Entweder waren sie blöd oder eben auch korrupt - denn der Typ verkaufte einfach weiter: aber durch die Hintertür im Garten.

Fazit: Jeder in Suva, ob hoch in der Regierung arbeitet, oder tief als einfacher Arbeiter molocht, kennt seine beliebten illegalen Outlets.

Es bleibt abzuwarten, ob die Interimsregierung diese "Unternehmungen" stoppen kann. Ich bin eher skeptisch. Ab und zu wollen Leute trinken, wo, wie und wo gekauft ist nebensächlich.


14. Januar 2007, 20:30

Und wieder mal kommt Eroni Vatuloka, der Auditor-General in Fidschi, unter Beschuss. Dieser Mann ist meiner Meinung nach total integer. Aber es ist halt seine Aufgabe, die jeweilige Regierung als Revisor zu überprüfen. Dass er sich in der Vergangenheit mit seinen Jahresberichten bezüglich Verschwendung, Veruntreuung und falschen Ausgaben nicht immer Freunde gemacht hat, liegt leider halt in seinem Jobprofil. Ihn anzugreifen, wie es Mahendra Chaudhry jetzt tut, bringt nicht viel. Eroni hat wirklich einen undankbaren, aber enorm wichtigen Job in Fidschi. Beneiden kann man ihn nicht. Aber einen "Spürhund" braucht ja jede Regierung. Und wenn nicht Eroni, dann wer? Deshalb: Keep the good things up, Eroni!


13. Januar 2007, abends

Etliche Telefone heute nach Fidschi. Leider ist die Verbindung nicht immer gut. Und teuer ist es allemal. Am billigsten scheint mir immer noch Skype zu sein. Aber jede Woche nochmals 40 Franken aufladen geht schon ins Geld. Heute wurde auch mal von Western Union der richtige Betrag ausbezahlt. Ansonsten nehmen diese Typen nämlich noch einen schönen Happen vom auszuzahlenden Betrag weg.

11. Januar 2007, 18:45

Mit sichtlicher Freude lese ich das Parmesh Chand sogar von seinem früheren, abgesetzten Amtsinhaber Jioji Kotobalavu als würdig befunden wurde. Das ist wirklich neu. Dass ein relativ älterer eingeborener Fidschianer einen zugewanderten Inder als Ersatz in seinem Amt lobt. Hut ab, Mister Kotobalavu! Kenne Dich nicht, aber irgendwo in Samabula sah ich einmal Dein Haus und Dich im Garten. Bist ja irgendwie Nachbar von C.K.

Nein, im Ernst, Parmesh ist ein ausgezeichneter CEO. Er war ja früher im Fiji Trade & Investment Board unter meinem früheren "Mentor" Ratu Isoa Gavidi tätig. Ich wünsche Dir das Beste in Deinen neuen Aufgaben, Parmesh!

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Lese in der "Fiji Sun" einen noch interessanten Artikel. Victor Lal ist ein Vielschreiber. Anscheinend lebt er derzeit in England. Ist ein Mitglied von GOPIO, der Global Organisation of People of Indian origin - also der Weltorganisation von Indern, welche nicht mehr in Indien leben. Kenne Mr. Lal nicht, GOPIO ist mir eher suspekt. Aber mit vielem, was er dem neuen Interimfinanzminister an den Kopf wirft, könnte er alte Wunden aufreissen. Auch meine Kollegin, früher Mitbesitzerin von Panel Pak in Lautoka, Fidschi, hat noch ein Wörtchen mit Herrn Chaudhry offen. Ich "beherberge" immer noch ca. 1 Kilo von ihren Akten betreffend des Häuptlings-Bure in Sorokoba, Ba.

Sogar der Auditor-General (der Oberkontrolleur) hat seinerzeit Unstimmigkeiten bei der Verwendung der gespendeten Gelder festgestellt.

Leider verliefen - wie fast alle Beanstandungen meines Kollegen Eroni V. - im Sand. Oder stiessen auf taube Ohren.

Nachdem Mr. Chaudhry jetzt wieder (mal) Minister wird, müsste das Ganze nochmals neu aufgerollt werden, bzw. frühere Anschuldigungen wegen Zweckentfremdung spezifisch neutral untersucht werden.

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Hey, wir haben es endlich geschafft. Unser neuer Hosting-Provider öffnete irgendwie magisch seine Ports. Und wir konnten endlich wieder www.fijigirmit.org (Red: am 12. April 2007 nicht mehr aufzufinden, weil der Domain-Name nicht mehr erneuert wurde. Die Seite ist aber jetzt wieder auf www.fijihosting.com/fijigirmit zu finden) zum Leben erwecken. Die Webseite ist zwar jetzt historisch, da nicht mehr gewartet. Aber sie ist immer noch DIE Adresse, wenn es darum geht, die Umstände der Einfuhr von indischen Arbeitskräften unter dem britischen Kolonialregime nach Fidschi zu erforschen. Good stuff! Für mehr Infos, hier klicken

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Kann mich nicht halten mit Lachen. Für alle "Sputin"-Fans diese Webpage ist ein absolutes Muss!

Das "Kosovare"-Radio gibts auf http://www.myspace.com/radiobeshtija

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Transparency begins with the commander
By VICTOR LAL

The appointment of Mahendra Chaudhry as Finance Minister and his political sidekick, Lekh Ram Vayeshnoi, as Youth and Sport Minister in the interim cabinet line-up is a slap in the face of those who shared, if not supported, the interim Prime Minister, Commodore Frank Bainimarama's desire to launch his much promised clean-up campaign.
I have begun with the two FLP parliamentarians because in the minds of countless thousands of taukei Fijians, Indo-Fijians, Chinese-Fijians, Euro-Fijians, and General Electors, these two MPs were largely responsible in frustrating at every twist and turn the successful operation of ousted Prime Minister Laisenia Qarase's multi-party government.
Although there is no "smoking gun", their inclusion will give credence to the ousted Opposition leader Mick Beddoes' claim that Mr Chaudhry, as Mr Qarase claims, was involved in the December 5 coup.
It is also quite likely to play into the hands of extremist commoner Fijians and their chiefs who might be already secretly brooding and planning their next course of action. It is no exaggeration to suggest that many disgruntled Indo-Fijians, fed up with the political leadership of Mr Chaudhry since the last general election, might now join forces with their counterparts in the Fijian community to thwart the Commodore's much vaunted clean-up campaign. They might simply refuse to co-operate with him.
Mr Beddoes claims that Mr Chaudhry harboured aspirations to return to government. Protesting his innocence, Mr Chaudhry claimed that his appointment as Minister for Finance, National Planning, Public Enterprise and Sugar Reform was a "strange twist of destiny", a reference to his appointment 20 years ago as the ousted PM Timoci Bavadra's Minister of Finance.
Mr Chaudhry went on to claim that he only accepted the position after consulting his family, the FLP party officials (which ones?) and the National Farmers Union. He was not bothered about the constitutionality of the Interim Government because there were more serious issues to look at like reviving the economy and uplifting the living standards of the people. "A lot of work needs to be done under my portfolios and the plan right row is to get a briefing on all of them," he said.
Although Commodore Bainimarama has stated that one of the conditions for those accepting cabinet positions in his government is that they must not contest national elections, Mr Chaudhry is already saying that those who have joined the Interim Government should be given a chance to contest. He said that politicians who serve the nation diligently and honestly should be given a chance.
Does he have Mr Vayeshnoi in mind, who entered politics only in 1992? He also claims that he was not contemplating another term anyway but then went on to declare: "I will cross the bridge when I come to it. At this point I'm not thinking about it. I have just accepted this office so it will keep me in politics for a while I guess," he said
Will the Commodore allow Mr Chaudhry's views to be considered further in future cabinet meetings? There are already murmurs in the Indo-Fijian villages and around the grog bowls that Mr Chaudhry will use his sugar portfolio to consolidate his National Farmers Union, and maybe even secure Indian government funding for the ailing industry, and by the time a general election is called, would have passed his secure seat to his heir apparent son Rajendra Chaudhry, his former private secretary when Chauhdry senior was Prime Minister until his overthrow in 2000.
Mr Chaudhry's contrary view also has frightening echoes of his deputy FLP leader Vayeshnoi, who as Minister for Energy in the ousted government had defied Cabinet responsibility to speak out against the multi-party government policies, and went on to vote against the 2007 Budget.
Mr Chaudhry, who claimed he was proud of Mr Vayeshnoi's defiant and contrary views, supported him.
There are other compelling reasons why Mr Chaudhry should not have been considered for any role in the Interim Government, even if he is genuinely committed to help steer the nation forward, and has a wealth of expertise in finance.
The clean-up campaign is not only about finding a few thousand dollars here and there in the "dozens of files" relating to alleged corruption in the Qarase government. The Constitution is in a mess. We thought that an independent body would have been asked to look at the contentious position of the Leader of Opposition following the establishment of a multi-party cabinet.
We will recall Mr Chaudhry fought tooth and nail to prevent Mr Beddoes from taking on the position until the President ruled against Mr Chaudhry. There is, also, debate about whether we should have a multi-party cabinet or a multi-ethnic cabinet. There are, also, allegations of vote rigging in the last election.
Mr Chaudhry is supportive of a general inquiry into the matter.
There are also outstanding and unresolved disputes about whether we should have ALTA or NLTA. Mr Chaudhry is in favour of retaining ALTA. There are also calls for a review of the electoral system, and whether we should have common or communal roll of voting. In light of the demographic changes, with the taukei now a majority, I thought it would have been worth examining whether the GCC should have the constitutional powers to choose a President and a Vice-President, and whether a Fijian should always be a head of state.
More importantly, who will present the new budget - will it be Mr Chaudhry? If so, will it be an alternative FLP budget? Remember, four of Mr Chaudhry's cabinet ministers voted against the 2007 budget, and their fates were hanging in the balance before the coup. This is another matter I thought that might have been examined - the fate of ministers in multi-party cabinet, and their voting behaviour on national issues.
Also, one wonders whether Mr Poseci Bune will be able to carry out his reforms of the PSC when Mr Chaudhry not only holds the purse strings but also has booted out his deputy from the FLP, prompting Mr Bune to call his former boss a dictator.
The list of possible inquiries is endless. I now fear that many of Fiji's best and brightest, whether inside the country or outside, will be very reluctant to come forward with innovative ideas, or help the clean-up mission because they will conclude that Mr Chaudhry's towering presence in the Interim Cabinet, and to use the late President Ratu Sir Kamisese Mara's parting words that "if Mr Chaudhry was less arrogant", will make their views meaningless.
Of course, it is a cruel and unfavourable view to hold but politics is also about personalities. I would not be surprised if a few, who are very influential in their writings and opinions, and whose views are widely respected by the general populace, will feel the same way.
Nevertheless, the Commodore says he will ask Australia, New Zealand, the United States and Great Britain to send experts to Fiji to help the military begin shifting through the "dozens of files" on corruption in the country. "We need to find a systematic way of getting rid of the corruption within each government department. It's unbelievable the stories you hear, the allegations that we got," he said. "If anyone is seen with his hands in the till, it will go to the police and the police will decide whether to refer the case to the Director of Public Prosecutions through the normal process."
Well, I would ask him to ask his new Interim Finance Minister to finally tell us how much money he collected overseas from us, the Global Peoples of Indian Origin (GOPIO), and others for the Cyclone Ami victims in 2003. When will Mr Chaudhry answer my questions, which I put to him nearly a year ago titled "Where are Cyclone Ami funds?"
I had written as follows: "We were told to send our donations to the following person and account: Secretary, Mr Mahendra P. Chaudhry, National Farmers Union. Account: Cyclone Relief Fund Account No. 155728, Bank of Baroda, Suva, Fiji Islands. Did Account No 155728 ever exist for the benefit of the Cyclone Ami victims? Or did another rogue and heartless fraudster swindle us in the name of victim-hood, and ride away on a galloping horse, into the Fiji sunset? What is the truth, Mr Chaudhry? How much money was collected in total and how much of it was distributed to the cyclone victims in 2003? Did you know of the existence of Account No 155728 in your name, and that of the NFU in the Bank of Baroda?"
I call upon the Commodore to direct Mr Chaudhry to respond to my questions and those of the Cyclone Ami victims? He should also call upon Mr Chaudhry, and Mr Vayeshnoi, to resign from the FLP when the Interim Cabinet meets for the first time. And if they refuse, he should sack them.
Ideally, Mr Chaudhry should never have accepted any position in the interim government, for there are many issues surrounding the general election, the Constitution, land, the NLTB, the electoral system etc, which need independent auditing, and which will have to be finally sanctioned by the Interim Government for public consumption.
The Commodore should also now make public the list of all those citizens, over 400, who applied to serve in his new Interim Government.
Transparency begins with the Interim Prime Minister Commodore Bainimarama. He cannot tell us to stop lecturing him because "I have the guns". He needs the people with him in the nation's hour of need, to move the country forward. He cannot afford to alienate them.

victor_lal@yahoo.co.uk

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Wenn der Upload endlich klappt, können wir auch wieder die historische Webseite der „Swiss-Fiji Business Association“ zum Leben erwecken. Sie hat – obschon noch mit Daten aus der Vergangenheit gefüttert – noch immer sehr interessant Artikel und Angaben zu Fidschi drauf. Wir werden ja sehen, ob es klappt.


10. Januar 2007, irgendwann am Abend

Eine der neuen Minister, Bernadette Rounds-Ganilau, sagte, es sei nötig gewesen, der Interimsregierung beizutreten. Obschon sie mit ihrem frühreren Parteichef (der United People's Party), Mick Beddoes, einig ist, dass es falsch sei, dies - einer illegale Regierung zu dienen - zu tun. Natürlich musste sie darauf von der früheren Parte zurücktreten. Hut ab, Bernadette!

Mick Beddoes - ein Mann, dessen Integrität ich immer bewundert habe, selbst reich aus seinen früheren Tourismus-Geschäften geworden, aber nie in einen Skandal oder Schmiergeldskandl verwickelt - hat ja schon recht. De jurae ist die neue Regierung illegal. Die Verfassung ist aber noch nicht abgeschafft worden. Und auch der Präsident, Ratu Iloilo, wurde wieder in seinem Amt bestätigt.

Sogar der hohe Häuptlingsrat, das Great Council of Chiefs (der frühere, langjährige, aber 2004 verstorbene Premierminister Ratu Sir Kamisese Mara nannte es mal das 'Great Council of Thieves'), hat der Interimsregierung irgendwie Absolution erteilt. Das erstaunt mich derzeit am meisten.

Andererseits könnte eine richtige Welle von rechtlichen Klagen auf die neue "Junta" noch zukommen. Vor allem das Citizens Constitutional Forum mit seinem Direktor Reverend Akuila Yabaki hat der einheimischen Presse erklärt, dass die Interimsadministration Klagen bezüglich Legalität und angeblichem Missbrauch von Menschenrechten zu fürchten habe. Wahrscheinlich wird Yabaki Recht behalten. Seine Organisation, das CCF, hatte bereits den Putsch im Jahre 2000 stark verurteilt.


9. Januar 2007, 18:30

Der "Tages-Anzeiger" hat am 5.1.07 einen Artikel über Fidschi veröffentlicht, welcher von "schwer wiegenden Konsequenzen" für die Wirtschaft berichet.

Das wurde schon in allen vergangenen Putschs geschrieben. Irgendwie hat sich aber Fidschi immer wieder erholt. Hoffen wir, dass dies auch dieses Mal eintrifft.

Dem neuen Interims-Kabinett gehören fast ausschliesslich unbefleckte (Korruption!) Minister an.

Besonders erwähnen möchte ich Bernadette Rounds-Ganilau. Es war sie, in einem eher schäbigen Auto, welche uns 2004 mal von der Armeebaracke in Nabua nach Suva fuhr. Es regnete wie irr, und alle anderen poshigen Autos fuhren einfach weiter. Sie nahm uns mit. Finde das heute noch krass, dass  eine mit einem Häuptling verheiratete Frau dennoch 'down-to-earth' ist.

Es bleibt abzuwarten, was Chaudhry in der Regierung verfolgt. Schätze ihn als eine sehr gewieften Taktiker und Politiker ein. Die Zukunft wird es zeigen.

In der Tat berichten einige meiner Kollegen in Fidschi, dass es vor allem bei Buchungen für Tourismusferien zu Einbrüchen gekommen ist.


8. Januar 2007, 19:00

Irgendwie erfreut, dass es Fidschi auf das Titelblatt von "Heute" geschafft hat, sogar unter der Rubrik "Gute News":

Übergangsregierung in Fidschi steht
SUVA• Gut einen Monat nach seinem Putsch hat der Chef der Militärjunta Frank Bainimarama heute seine Übergangsregierung vorgestellt. Die Beamten, von denen die meisten schon in der alten Regierung sassen, sollen die Rückkehr zur Demokratie vorbereiten. Ein Termin für freie Wahlen steht noch nicht fest.

Das bisher bekanntgegebene Kabinett finde ich auch gut. Sehr fähige Männer und Frauen. Nur bei Mr. Sukanivalu müsste ich Reservationen anbringen. Dieser Mann hat seinerzeit - 1989 - fast schon gekämpft, dass die damalige Eliteschule die Personal Computers nicht von meiner damaligen IT-Einheit in der Regierung bezog, sondern von einem lokalen Computerunternehmen.

Das ganze geriet zum einem Flop für die Schule. Wir schlugen PCs mit einer 30-MB Festplatte vor, gekauft wurden dann IBM PS/2 Modell 25, mit nur 2 Floppylaufwerken bewaffnet.

Zudem wurden im Computerraum keine richtigen Fenster eingebaut. Noch 1993 sagte mir Salote Rabuka vom Bildungsministerium, dass die PCs nie oder fast nie benutzt worden seinen. Die Hardware habe einfach nicht mehr den damaligen Anforderungen genügt. Zudem hätten die (im 19ten Jahrhundert eingeführten, also nicht einheimischen) Minah-Birds die Infrastruktur verschissen.

Für mich schwerwiegender ist aber, dass er dem IT-Chef vom Fiji Institute of Technology nicht besser auf die Finger schaute. Dieser hatte über Jahre hinweg bei Ausschreibungen Gelder für sich selbst abgezwackt. Mehr darüber hoffentlich bald.


6. Januar 2007, 15:00

Also zunächst: mein erst vor ein paar Wochen gekaufter neuer Laptop ist der grösste Reinfall. Es ist ein Fujitsu-Siemens Amilo Pi155. Die mieseste Tastatur, welche ich je bei einem Notebook erlebt habe. Man tippt, aber immer wieder werden Buchstaben ausgelassen. Dazu ein extrem mickriges eingebautes Mikrofon. Aber das Schlimmste ist sein Sound: fast nicht hörbar und total nach Plastik und Metall tönend. Wirklich eine Schande, so ein System bei Mediamarkt.ch einzuführen.

Gestern war übrigens "Feiertag": ein Monat nach dem vierten Putsch in Fidschi.

Der grosse Betrüger - so wird er seit langem in den fidschianischen Zeitungen kolportiert - Peter Foster hat heimlich und mit Mitwissen der Militärs Videoaufnahmen mit führenden Leuten der SDL-Partei gemacht. Bislang wurde nur ein Clip mit Navitalai Naisoro, einem Strategieexperten der SDL, gezeigt. Dort hat er indirekt zugegeben, dass die 2006-Wahlen gefälscht wurden.

Navi ist einer der klügste Köpfe von Fidschi, ein sehr guter Kommunikator und Strategieplaner. Er war nach den beiden Putschs von 1987 federführend für den Aufbau einer Tax Free Zone. Als er mir 1987 von meinem früheren Vorgesetzten, Martin Orchard-Webb, vorgestellt wurde, deutete man mir an dass dieser Typ "gefährlich" sei. Vielleicht mehr darüber später. Navi war im übrigen auch ziemlich lange mit Laisa Vulakoro liiert. Sie ist wahrscheinlich die berühmteste Sängerin aus Fidschi, man nennt sie auch die "Vude Queen".

Aber zurück zu SDL und dem kompromittierenden Video-Clip. Natürlich wurde die Aussage von Forster sofort unter Beschuss genommen. Zum Beispiel von Jale Baba., früher Programmdirektor bei der SDL-Partei. Es sei alles 'above board' gewesen bei den Wahlen von 2006. Hoffen wir es, Jale.

PS: Glaubte meinen Augen nicht, aber das Foto von Jale auf Wikipedia ist wirklich aus meiner früheren Webseite www.swissfiji.org entnommen. Hatte bislang keine Ahnung davon. Penny und Jale haben seinerzeit am 1. August 2004 den Nationalfeiertag in unserem Büro mitgefeiert.


5. Januar 2007, 13:15

Da ist mir doch kürzlich wirklich noch eine schöne Foto gelungen. Sieht doch irgendwie aus wie ein Stilflug?


4. Januar 2007, 19:30

Militärputsche werfen immer viele Fragen bezüglich Legalität auf. Der Dezember 2006 Putsch in Fidschi ist hier sicher keine Ausnahme. Wie jeder Putsch irgendwo in der Welt wird er wahrscheinlich laut Verfassung illegal sein. So kann man entweder die Verfassung ändern, den Putschisten Immunität vor dem Gesetz anbieten. Oder einfach mal Grog (yaqona - das "fidschianische Nationalgetränk" aus der Kava-Wurzel) trinken und abwarten. Was ich eher empfehlen würde.

Eines ist sicher: auf Commodore Bainimarama werden etliche Gerichtsklagen zivilrechtlicher Natur zufliegen. Die Gerichte - bereits schon sonst überlastet - werden also noch mehr absorbiert werden.

Dass es in 6 Jahren nicht gelungen ist, die wirklichen Akteure und Hintermänner des 2000-Putsches zu fassen und zu verurteilen, wird mir noch lange ein Rätsel bleiben.

Aber Vorverurteilungen in der Presse (Peter Forster wird auch heute noch als 'con man' in den Medien betitelt, vielleicht ist er das ja auch, aber wenn nicht, dann hat eine solche voreilige Berichterstattung in den Medien sicherlich Auswirkungen bei einem allfälligen Gerichtsurteil) ist wahrscheinlich eher kontraproduktiv.

Soll der alten Regierung wirklich an den Karren gefahren werden, müsste man die Beweise legal beschaffen. Und diese dann nicht haushoch rausposaunen.


2. Januar 2007, 14:30

Trauriges Wetter draussen, aber gottlob noch ein Feiertag.

Lese in der 'Fiji Times', dass ein Akademiker aus Fidschi gewarnt hat, dass die Sanktionen, welche Neuseeland nach dem Putsch Fidschi auferlegt hat, die zivile Bevölkerung betreffen werde und zu zusätzlichem Unruhepotential in dieser südpazifischen Inselnation führen.

Dr. Biman Prasad, welcher an der University of the South Pacific Volkswirtschaft lehrt, führt aus, dass die internationale Gemeinschaft sich bewusst sein solle, dass Sanktionen kontraproduktv sein können, zu einer Zeit, wo eine konstitutionelle Lösung zur Krise gefunden werden müsse.

Kenne selbst Doc Biman nur flüchtig. Traf ihn wahrscheinlich zum ersten Mal am 19. April 2004, anlässlich der Vorstellung der "Fijigirmit"-Webseite. Fand in meinem Trainingsraum statt - und wir mussten alle ein bisschen putzen, um der Presse einen präsentablen Raum präsentieren zu können. Doc Biman war damals der sogenannte 'Chief Guest', also der, welcher ein Projekt öffentlich lanciert.

Warum die Webseite nicht mehr aktiv ist, fragst Du? Werde in Kürze darüber berichten.


1. Januar 2007, 3.00

Da habe ich mich also um 23.00 nochmals aus dem Bett aufgerafft. Glühwein in Thermosflasche, dann mit Schirm bewaffnet unter leichtem Nieselregen an den See. Dort findet um 0.15 das traditionelle Feuerwerk statt. Gottlob hört es auf zu regnen, als dieses anfängt. Mit meiner Tubelikamera nehme ich das ganze als Video auf. Und jetzt hocke ich noch rasch an den PC und schaue mir den Output Achtung: Video ist 45 MB gross (und eher schlechte Qualität)an. Miese Qualität, und Audio hat es ja auch nicht. Wer dennoch möchte, kann hier 14 Minuten als 45 MB MPEG-2 Datei runterladen.

Bei BBC sehe ich mir dann Bilder vom Feuerwerk in Sydney an. Einfach gewaltiger, aber dann ist es ja auch eine viel grössere Stadt als Zürich.

Telefone nach Fidschi ergeben übrigens, dass es eine sehr gesittete Party war. Sogar in Suva. Es sei sogar gutes Wetter gewesen. Der 'mardi gras' ist ja alle Jahre ein totales Volksfest. Tausende auf der Victoria Parade, mobile Discos, lachende, fröhliche Menschen. Wahrscheinlich ist es aber dem Militär und der Polize zu verdanken, dass es dieses Jahr voll friedlich abgelaufen ist. Also hatte der Putsch doch noch was Gutes, ist man versucht zu sagen.

 

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